Profil: Recht und Wahrheit

Untertitel: Das aufrichtige Zweimonatsmagazin. Politik und Zeitgeschichte aus deutscher Sicht.

Gründung: 1989

Herausgeber: Meinolf Schönborn (seit 2009)

Redaktionssitz: Knüllwald (Adresse des Herausgebers)

Erscheinungsweise: zweimonatlich (nach eigenen Angaben)

Auflage: unbekannt

Das Magazin Recht und Wahrheit (RuW) gibt es bereits seit 1989. 2009 übernahm der heutige Herausgeber Meinolf Schönborn das Heft, das die »Handlungsfähigkeit des Deutschen Reiches im Rahmen seiner völkerrechtlich gültigen Grenzen wieder hergestellt« wissen will. Der umtriebige Schönborn war bereits in den 1970er Jahren in der NPD aktiv und später Vorsitzender der 1992 verbotenen Nationalistischen Front. Auch an der Gruppierung Neue Ordnung war Schönborn maßgeblich beteiligt. Jenseits von Schönborn sind die AutorInnen des Hefts eher Unbekannte. Die Ideologiepalette der RuW reicht von rassistischen, nationalistischen und geschichtsrevisionistischen Artikeln über einen gepflegten Antiamerikanismus bis hin zu kaum verblümten antisemitischen Beiträgen. Regelmäßig thematisiert wird zudem die justizielle Verfolgung von Neonazis. Seit kurzem gibt es zusätzlich das Format RuW TV. In den Sendungen monologisiert Schönborn hinter einem Tisch mit Reichskriegsflagge sitzend. Auf dem Tisch sind hübsch säuberlich Büsten von Bismarck und Napoleon sowie eine Wikingerfigur platziert. Der Kreis, den RuW mit seinen unterschiedlichen Formaten anspricht, ist trotz des immer wieder deklarierten anderslautenden Anspruchs überschaubar. Allerdings sind die Macher gut vernetzt. So waren für die »RuW-Lesertreffen« in der Vergangenheit auch der extrem rechte Ufologe Axel Stoll, der NPD-Europaabgeordnete Udo Voigt sowie der »Schriftleiter« von Volk in Bewegung, Roland Wuttke, als Redner angekündigt.

Autorin: Vera Henßler

Dieser Text erschien zuerst in der Zeitschrift Der Rechte Rand Nr. 172 (Mai/Juni 2018).