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Traditionsverlag Hohenrain-Grabert gibt auf

Tübingen • Der traditionsreiche extrem rechte Hohenrain (früher Grabert)-Verlag wird seit Anfang Januar 2021 aufgelöst. Damit endet eine fast siebzigjährige Verlagstätigkeit, die nach der dritten Generation durch Bernhard Grabert liquidiert wird. Der Grabert-Verlag wurde 1953 von Herbert Grabert (Jahrgang 1901) als Verlag der Deutschen Hochschullehrer-Zeitung (DHZ) gegründet, die sich die Rehabilitierung von nationalsozialistischen Dozenten zum Ziel setzte. 1978 übernahm Wigbert Grabert nach dem Tod seines Vaters den Verlag, den er bereits seit sechs Jahren leitete. 1985 gründete er den Hohenrain-Verlag, 2013 übernahm sein Sohn Bernhard die Geschäfte.

Hohenrain-Grabert produzierte mit der 2017 eingestellten Zeitschrift »Deutschland in Geschichte und Gegenwart« über ein halbes Jahrhundert das Zentralorgan »revisionistischer« Geschichtsfälschung in der Bundesrepublik. Die Verlage boten für das extrem rechte bis neofaschistische Spektrum zeitweise die bedeutendsten Publikationsmöglichkeiten in der Bundesrepublik. (uj)