Foto: Frank Metzger / apabiz

»Marsch für das Leben« ohne Ausstrahlung

Berlin • Der inzwischen 16. »Marsch für das Leben« (MfdL) fand am 19. September 2020 mit einer wiederum verringerten Teilnehmenden-Zahl als in den Vorjahren statt. Trotz der erschwerenden Pandemie-Bedingungen hatte der Bundesverband Lebensrecht (BVL) zu dem bundesweit bekanntesten öffentlichen Ereignis der »Lebensschutz«-Bewegung eingeladen. Nur etwa 2500 Menschen fanden sich zu dem Marsch ein, damit blieb man weit hinter der vom BVL selber erwarteten Zahl. Inhaltlich bewegten sich die Beiträge in dem altbekannten Mix von Angriffen auf die Selbstbestimmungsrechte der Schwangeren und Klagen über eine Bundespolitik, die gegenüber Abtreibungen zu passiv sei. Mehrfach wurde von der Bühne der Bezug zum Umwelt- und Tierschutz gesucht, etwa als die Bundesvorsitzende Alexandra Linder Abtreibungen mit dem inzwischen verbotenen Schreddern von Küken verglich.

Neben Johannes Singhammer (CSU, Ex-MdB) war als Redner der evangelikale Prediger Ulrich Parzany auffällig, der scharf gegen die Freiheit zum selbstgewählten Suizid polemisierte. Nicht auf der Bühne, aber auf dem Marsch, waren mehrere Vertreter*innen der AfD zu sehen. (uj)