Mario Rönsch mit seinen Anwälten vor dem Landgericht Berlin.  Foto: Jesko Wrede

Prozessauftakt gegen den Betreiber von »Migrantenschreck«

Am 29. November 2018 begann vor der 10. Strafkammer des Landgerichtes Berlin der Prozess gegen den extrem rechten Multiaktivisten Mario Rönsch. Zur Anklage kamen 193 Fälle illegalen Waffenhandels. Rönsch war im vergangenen März in Budapest verhaftet und drei Monate später nach Deutschland ausgeliefert worden. Seitdem sitzt er in der JVA Moabit in Untersuchungshaft.

von Jesko Wrede

Er möge doch bitte etwas lauter sprechen, sagt der Vorsitzende Richter Thorsten Braunschweig zum Angeklagten Rönsch, der zwischen seinen Rechtsanwälten Platz genommen hat. Rönsch ist bei der Feststellung der Personalien kaum zu hören und duckt sich zu Beginn des ersten der fünf angesetzten Verhandlungstage vor den Fragen des Gerichtes zu seinem Alter und Beruf beinahe schüchtern weg. Bankkaufmann sei er, und 35 Jahre alt. Früher war er weniger kleinlaut.

Von Ungarn aus hatte Rönsch einen Online-Waffenhandel betrieben. Im Webshop von »Migrantenschreck« bot er »Repetier- Schreckschuss- und Schusswaffen« an wie die Staatsanwältin Susann Wettley beim Verlesen der Anklageschrift ausführt. Die verschiedenen Waffen-Modelle trugen Bezeichnungen wie »Bautzen-Edition« für eine doppelläufige Flinte oder »Antifaschreck« für einen Revolver. »60 Joule Mündungsenergie strecken jeden Asylforderer nieder« hieß es in einer Artikelbeschreibung.

(…)

Einen umfassenden Artikel zum ersten Prozesstag liefert unser Blog »Berlin rechtsaußen«.