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Nazi-Rochade in Berlin

Am 18. August zogen rund 700 Neonazis ohne größere Störungen durch Berlin, um dem Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß zu huldigen. Aufgrund einer unattraktiven Route und um Gegenproteste zu umgehen, wurde der Aufmarsch kurzfristig von Spandau nach Friedrichshain und Lichtenberg verlegt. Es bleibt zu befürchten, dass sich solche Szenen in Zukunft wiederholen.

Am Vormittag versammeln sich etwa 50 Neonazis am geplanten Startpunkt des Heß-Marsches an der Spandauer Schmidt-Knobelsdorf-Straße. Rund um den nahegelegenen Bahnhof haben sich zu diesem Zeitpunkt bereits über tausend Gegendemonstrant*innen versammelt. Dann passiert erst einmal nichts. Kurz nach zwölf Uhr, dem eigentlichen Beginn der Demonstration, verkündet eine Neonaziaktivistin schließlich, der Aufmarsch werde nicht wie geplant vor Ort stattfinden. Die Teilnehmenden sollen sich stattdessen zum Platz der Vereinten Nationen in Friedrichshain begeben. Die Anwesenden sind davon wenig begeistert. Erst zwei Tage zuvor war bekannt geworden, dass der ehemalige Berliner NPD-Vorsitzende Sebastian Schmidtke eine Ausweichroute durch den Berliner Osten angemeldet hat. Schmidtke hatte bereits 2017 einen Großteil der Veranstaltungsleitung des Heß-Marsches übernommen.

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