Analyse antifeministischer Politiken und Gewalt erschienen

Vor kurzem erschien im Verbrecher Verlag das Buch »Frauen*rechte und Frauen*hass. Antifeminismus und die Ethnisierung von Gewalt«. Als Autor*innenkollektiv »Feministische Intervention« (AK Fe.In) haben Judith Goetz, Anna O. Berg und unsere Mitarbeiterin Eike Sanders eine gut lesbare Analyse zum Themenfeld verfasst.

Antifeminismus will die Errungenschaften der (queer)feministischen Bewegungen zurückdrehen: durch Begriffsumdeutungen, Angriffe auf reproduktive Rechte, Ressourcen und Gleichstellungsmaßnahmen. Akteur*innen der extremen Rechten, Konservative und die »gesellschaftliche Mitte« treffen sich in einer Ideologie von Frauen*hass und LGBTIQ*feindlichkeit. Sie vereint der Wunsch nach einer binären Geschlechterordnung und einer Männlichkeit, die gemeinhin als »toxisch« bezeichnet wird. Antifeminismus kann auch tödlich sein: Der Glaube an männliche Vorherrschaft stellt die Basis für sexualisierte Gewalt, Femizide und Terrorismus dar. Paradoxerweise hat die Rechte »Frauenrechte« dort für sich entdeckt, wo die »weiße Frau als Opfer« eine scheinbar neue Mobilisierungskraft entfalten kann: in Kandel, Chemnitz oder Wien.

Wo antifaschistische Kritik diese rassistischen Frauenrechtskämpfe als reine Instrumentalisierung abtut, wird verkannt, dass das Engagement rechter Frauen* auch als Selbstermächtigung funktioniert – die jedoch antifeministisch bleibt.

Dagegen stellt dieses Buch einen Feminismus, der die patriarchale Ordnung hinterfragt, Männlichkeit nicht heilen will und grundlegend antifaschistisch ist.

Einige Pressestimmen:

»Eines wird bei der Lektüre des Bandes zudem auch klar: Feminismus hat viele Facetten – und FeministInnen ziehen nicht immer an einem Strang. Das Buch klärt Begrifflichkeiten und versucht eine Grenzziehung zwischen jenem Kampf für Frauen, der diese nach vorwärts bringt, und dem vermeintlichen Kampf für Frauen, der nur deren schlechtere Stellung in der Gesellschaft weiter einzementiert. Alles in allem ist das Buch vor allem eines: Ein spannender Debattenbeitrag.« – Alexia Weiss in kompetenz-online.at

»Das Autorinnenkollektiv Feminitische Intervention, kurz AK Fe.In, geht in Frauen*rechte und Frauen*hass akribisch der Frage nach, wie Rechtsradikalismus und Antifeminismus zusammenhängen, welche Strategien die Rechte verwendet, um feministische Positionen zu delegitimieren, und welche Rolle der vemeintliche Kampf um die Rechte und Sicherheit von Frauen spielt.«Veronika Kracher in Konkret 11/2019

»Antifeminismus ist auf dem Vormarsch – und das nicht erst seit gestern. Eindrücklich und detailreich erläutern Eike Sanders, Anna O. Berg und Judith Goetz vom Autor*innenkollektiv Feministische Intervention die Komplexität einer langen Entwicklung innerhalb der extremen Rechten. Überzeugend legen sie dar, dass Antifeminismus nicht allein als politische und mediale Strategie dient, sondern fester Bestandteil rechter Ideologien ist.«Opferperspektive e.V. in Schattenberichte vom Dezember 2019

Das Buch ist über den Buchhandel oder direkt über den Verlag zu beziehen.

AK Fe.In: Frauen*rechte und Frauen*hass. Antifeminismus und die Ethnisierung von Gewalt, Berlin 2019.

Broschur, 200 Seiten
Preis: 15,00 €
ISBN: 9783957324108