Rolf Reuter darf sein Bundesverdienstkreuz behalten
Entscheidung über Ehrenmitgliedschaft steht noch aus.
Der ehemalige Generalmusikdirektor der Komischen Oper Berlin Rolf Reuter, dessen Kontakte zu Rechtsextremen das apabiz im März diesen Jahres bekannt gemacht hatte, darf sein Bundesverdienstkreuz behalten. Das meldet dpa unter Hinweis auf den Sprecher des Bundespräsidialamts Martin Kothé. Im Einvernehmen mit der Berliner Senatskanzlei und dem Bundesinnenministerium sei man zum Schluss gekommen, dass die Voraussetzungen für ein Verfahren zum Entzug des Ordens nicht gegeben seien, sagte Kothé.
Rolf Reuter selber hatte seine Aktivitäten beim neonazistischen Verein „Freundeskreis Ulrich von Hutten“ und der „Deutschen Kulturgemeinschaft“ Anfang August eingeräumt. Wir hatten diese Erklärung trotz der Distanzierung von den rechtsextremen Gruppierungen als lückenhaft kritisiert. (Siehe unsere PM vom 3. August 2007) Eine weitere Stellungnahme Reuters im Zuge der Prüfungen im Bundespräsidialamt war bis Ende August möglich gewesen aber offensichtlich nicht erfolgt.
Anfang Oktober wird die Berliner Opernstiftung über eine mögliche Aberkennung von Reuters Ehrenmitgliedschaft in der Komischen Oper entscheiden. Hier dürften hohe formale Hürden keinen Ausschlag geben; das Haus der Komischen Oper hatte bisher deutlich gemacht, dass es die Vorwürfe sehr ernst nehme. Vorsitzender des Stiftungsrates ist Berlins Regierender Bürgermeister, Klaus Wowereit.
Wir sind für Nachfragen unter der Telefonnummer 030/6116249 oder unter mail@apabiz.de zu erreichen.
Links zum Thema:
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/print/feuilleton/684443.html
http://www.apabiz.de/publikation/monitor/Monitor%20Nr.29%20special.pdf
http://www.apabiz.de/archiv/material/Profile/FUvH.htm
http://www.apabiz.de/archiv/material/Profile/DKG-BKP.htm