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Neue Sammlung zu Antiziganismus

apabiz hat neue Materialien zusammengestellt

Das apabiz bietet nunmehr auch fünf Sammelordner zum Thema »Antiziganismus« an, also zur Feindschaft gegenüber Sinti und Roma. Die Grundlage dieser Gegnerschaft ist ein »Zigeuner«-Bild, das aus Stereotypen und Vorurteilen besteht. Durch äußere Merkmale (z.B. Alter, Kleidung, Auftreten, Geschlecht) ausgelöste Stereotype dienen als Hinweisstrukturen für erwartete und zu erwartende Verhaltensweisen. Antiziganismus bedeutet in diesem Zusammenhang nicht nur die Zuschreibung von negativ bewerteten Dispositionen wie z.B. Primitivität oder Kriminalität, sondern auch diejenige quasi positiver Eigenschaften wie z.B. Lagerfeuerromantik oder Musikalität. Im ersten der neuen Ordner wird auf die Zeit von der Einwanderung der Sinti und Roma aus dem Nordwesten Indiens ab dem 14. Jahrhundert bis zur nationalsozialistischen Machtübernah-me1933 eingegangen. Dann wird in einem zweiten Ordner die Verfolgung im Nationalsozialismus beschrieben, der mindestens 500.000 Sinti und Roma zum Opfer fielen. Die Kontinuitäten des Antiziganismus im postfaschistischen Deutschland nach 1945 sind Thema des dritten Ordners. Der Antiziganismus in verschiedenen europäischen Ländern und den USA wird in einem vierten Ordner dargestellt. Der fünfte Ordner enthält sowohl Material über die Situation in der DDR als auch der häufig festgestellte rassistische Umgang der Polizei gegenüber Sinti und Roma. Die Quellen stammen aus den Beständen des apabiz als auch aus der Bibliothek des Otto-Suhr-Institutes sowie der Bibliothek des Zentrums für Antisemitismusforschung. Ebenso wurden verschiedene Zeitschriften ausgewertet. Dafür danken wir unserem Praktikanten Michael Lausberg.