Dem neurechten Institut für Staatspolitik (IfS) keinen Raum bieten!

Tagung des IfS soll Samstag in der Urania stattfinden

Für diesen Samstag, den 12. Juli 2008, hat das neurechte „Institut für Staatspolitik“ (IfS) erneut eine Tagung in Berlin angekündigt. Die extrem rechte Vereinigung will in dem Tagungszentrum Urania Berlin e.V. ein Kolleg abhalten, zu dem bis zu 250 Teilnehmende erwartet werden. Das apabiz fordert die Urania als einen Verein mit einem demokratischen Selbstverständnis auf, die wiederholte Vermietung ihrer Räume an das IfS sofort einzustellen und dieser Vereinigung die Räume zu kündigen!

Die diesjährige Veranstaltung des als „Denkfabrik der Neuen Rechten“ geltenden IfS ist Teil einer erstmalig stattfindenden Kolleg-Reihe in vier Städten. Im Vorfeld der ersten Veranstaltung am 28. Juni in Frankfurt/Main hatte es schon Proteste gegen das IfS gegeben. Der Veranstaltungsort, das „Intercity-Hotel“ der „Steigenberger Gruppe“, ließ nach kritischen Hinweisen verlauten, ihm sei der Charakter der Vereinigung nicht bekannt gewesen und kündigte daraufhin sofort die Räume.

Die Kollegreihe des IfS steht unter dem Motto „Widerstand. Lage – Ziel – Tat“. Für Berlin ist auch der bekannte französische Vordenker der „Nouvelle Droite“ Alain de Benoist mit einem Vortrag über die Bedeutung der Identität angekündigt. Daneben werden Frank Lisson und Karlheinz Weißmann, u. a. Autor für die „Junge Freiheit“, referieren.

Schon im vergangenen Jahr ließ die Urania das IfS in ihren Räumen tagen, so zuletzt am 3.11.2007 unter dem Motto „Bildung. Zustand und Zukunft eines deutschen Ideals“.

Welcher Denkweise die Bildungseinrichtung Urania, die sich den Idealen eines Alexander von Humboldt verpflichtet sieht, mit dem neurechten Theoretiker Karlheinz Weißmann in ihrem Haus eine Bühne bietet, sei an einem Zitat verdeutlichtet. Über die gegenwärtigen demokratischen Prinzipien der staatlichen Bildung beklagt Weißmann: „Gleichmacherei tötet die organisachen Formen der Bildung und einer Ordnung, die sich an Leistung und Verdienst ausrichtet. An die Stelle dieser organischen Formen treten Willkür bei der Auswahl und Ausschaltung der Tüchtigen (…) Egalitarismus muß konsequent sein, er setzt auf die Zerstörung jeder Ungleichheit.“ Weißmann wie das gesamte IfS wiederholen in ihren Thesen die sattsam bekannten Einstellungen einer antidemokratischen intellektuellen Rechten, die sich auf historische Vorläufer wie die Konservative Revolution beziehen.

Der Abgeordnete der Linkspartei im Abgeordnetenhaus Udo Wolf fordert ebenfalls die Urania auf, eine Veranstaltung des IfS in ihren Räumen nicht zuzulassen: „Gerade ein Verein wie der Urania e.V., der sich einer demokratischen Volksaufklärung verpflichtet fühlt und bereits Persönlichkeiten wie Albert Einstein und Heinrich Böll als Referenten gewinnen konnte, darf rechtsextremen Ideologen keinerlei Plattform für ihre rückwärtsgewandten und antidemokratischen Thesen bieten.“

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Für das apabiz
Ulli Jentsch

 

Weiterführende Materialien:

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Interview: “Gefahr, die von dem Milieu ausgeht, wird unterschätzt”
“Institut für Staatspolitik”: Tagung unter Polizeischutz – Dank CDU und BdV
und weitere Informationen zu der Tagung des IfS in Frankfurt/Main bei
http://antinazi.wordpress.com/

Institut für Staatspolitik (IfS)
Allgemeines zum IfS auf Netz gegen Nazis
http://www.netz-gegen-nazis.de/lexikontext/institut-fuer-staatspolitik-ifs

Verfassungsschutz zum Institut für Staatspolitik
http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/verfassungsschutz-zum-institut-fuer-staatspolitik


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