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Profil: Sozialistische Reichspartei (SRP)

 

Sozialistische Reichspartei (SRP)

Gründung: 1949

Auflösung: Vom Bundesverfassungsgericht am 23.10.1953 verboten.

Zahl der Mitglieder: 10.000

Funktionäre: Fritz Dorls, Otto Ernst Remer, Gerhard Krüger, August Finke, Wolf Graf von Westarp, Ulrich Frhr. von Bothmer, Wolfgang Sarg, Hans Henning Kaps, Adolf Manns

Aktivitäten: Als Gründer der Gemeinschaft Unabhängiger Deutscher im Frühjahr 1949 hatten sich Fritz Dorls, Otto Ernst Remer und Gerhard Krüger kurz vor den Bundestagswahlen in die Deutsche Rechtspartei integriert. In der eher deutschnationalen Partei bildeten sie eine Oppositionsgruppe, die sich mit ihren aus dem Nationalsozialismus entstammenden Ideen nicht durchsetzen konnte. So gründeten sie im Oktober 1949 die Sozialistische Reichspartei (SRP). Zwar schwächten sie, um ein Verbot zu vermeiden, ihr Parteiprogramm ab, faktisch stellte es jedoch eine Neuauflage des NSDAP-Programms dar. Dasselbe galt auch für den Organisationsaufbau. Ihren Schwerpunkt hatte die Partei in Norddeutschland, v.a. in Niedersachsen. Im Mai 1951 beschloß die Bonner Regierung, die aktivistischen Gliederungen der SRP zu verbieten, woraufhin die Partei ihre Ordnertruppe Reichsfront formal auflöste. Ebenfalls im Mai erhielt die SRP bei den niedersächsischen Landtagswahlen 11 Prozent und im Oktober in Bremen 7,7 Prozent. Publikationen der SRP waren: Deutsche Wacht (später Deutsche Opposition), Reichszeitung, Die Fanfare. 1952 wurde die SRP aufgrund ihrer offenen Bezugnahme auf die NSDAP verboten.

Bedeutung: Die SRP war die größte und bedeutendste rechtsextremistische Nachkriegspartei der Bundesrepublik und bezog sich programmatisch direkt auf die NSDAP. Nach ihrem Verbot betätigten sich die SRP-Mitglieder in mindestens 60 Nachfolge- und Tarnorganisationen, meist mit dem Charakter scheinbar überparteilicher Wählergemeinschaften. Viele SRP-Funktionäre fanden unter dem Motto der »antimarxistischen Blockbildung« Aufnahme in Listenverbindungen rechts der SPD. (B)

Autoren: Michael Bauerschmidt, Susanne Brandt, Ulli Jentsch, Kurt Ohrowski

Quelle: Mecklenburg, Jens (Hg.): Handbuch Deutscher Rechtsextremismus, Berlin 1996, S.173f

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