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Profil: Das Ostpreußenblatt

 

Das Ostpreußenblatt

Stand des Artikels: 1996

Untertitel: Unabhängige Zeitung für Deutschland

Gründung: April 1950

Sitz: April 1950

Erscheinungsweise: wöchentlich

Auflage: ca. 40.000

Herausgeber: Das Ostpreußenblatt ist Organ der -> Landsmannschaft Ostpreußen (LO).

Redaktion: Horst Stein (Chefredakteur), Peter Fischer, Hans Heckel, Joachim Weber, Silke Osman, Horst Zander, Hartmut Syskowski, Maike Mattem, Ruth Geede, Martin Schutz, Wilhelm Neschkeit, Eleonore Kutschke, Alfred von Arneth, Jürgen Mathus

Vertrieb: Eigenvertrieb

Autoren Fritjof Berg, Dieter Borkowski, Karl Breyer, -> Manfred Brunner, Alois Bude, Claus P. Clausen, -> Richard W. Eichler, Alexander Evertz, Rigolf Hennig, -> Klaus Hornung, Albrecht Jebens, Helmut Kamphausen, Hannes Kaschkat, Gerd Komossa, Klaus Kunze, Hans-Joachim von Leesen, -> Alfred Mechtersheimer, Hans-Joachim Mischke, -> Andreas Molau, Erich Nielsen, Werner Obst, Martin Pabst, Michael Paulwitz, Harald Rüddenklau, Hans Peter Rullmann, Manfred Ritter, -> Alfred Schickel, Alfred de Zayas, Markus Zehme

Charakteristik: Als Organ der LO hat das Ospreußenblatt seit Beginn seines Bestehens eine aggressive revanchistische Politik propagiert und die Verbrechen des Hitler-Faschismus beschönigt oder ganzlich geleugnet. Es trat und tritt für die Rückgewinnung der ehemaligen deutschen Ostgebiete ein und unterstützt eine Politik der »Regermanisierung« in diesen Gebieten, während es rassistische Stimmungsmache gegen Flüchtlinge und Asylsuchende in der BRD betreibt. Anzeigen wie z B »Kriminelle Zigeuner - raus aus Deutschland« der Deutschen Konservativen werden abgedruckt[1]. Im Kampf gegen die alliierten »Umerzieher« und die »Kriegsschuldlüge« venritt die Landsmannschaft Ostpreußen extrem rechte Positionen. So kann man nur wenige Tage nach dem Anschlag auf die Synagoge in Lübeck in einer Rezension von Ullrich Hoppe über Ernst Noltes Buch Streitpunkte und dessen Verhältnis zu Auschwitzleugnern wie Fred Leuchter nur Bewunderung für Noltes »Zivilcourage« entnehmen, wenn er »die Frage nach “sechs Millionen” und dem Vorhandensein von Gaskammern derart stellt, daß die Antwort nicht bereits vorgegeben ist«[2]. Finanziell erfahrt die LO und ihr Blatt vor allem aus dem Bundesministerium des Innern Unterstützung. Das Ostpreußenblatt bekam lange Jahre bis 1991 eine direkte Förderung aus den Mitteln des Bundeshaushaltes 1985 22 930 DM, 1986 23 000 DM, 1987 23 000 DM, 1988 23 000 DM, 1989 17 250 DM, 1990 20 666 DM, 1991 18 580 DM.[2]

Bedeutung: Das Ostpreußenblatt hat sich in den letzten Jahren deutlich nach rechts entwickelt. Es unterstützt in vielfaltiger Weise den Prozeß einer Neuorientierung der politischen Kräfte rechts von der CDU. Wohlgesonnen wird der Parteibildungsprozeß des -> Bundes Freier Bürger kommentiert[4], mit den -> Republikanern und -> Franz Schönhuber solidarisierte sich das Blatt des öfteren.[5] (HS/UJ)

Autoren: Hartmut Schröder, Ulla Jelpke

Anmerkungen:

[1] Ostpreußenblatt vom 31.10.1992

[2] Ostpreußenblatt vom 23.4.1994

[3] Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der PDS »Rechtsextremismus und das Publikationsorgan “Ostpreußenblatt”«. Bundestagsdrucksache 12/864 vom 27.6.1991 und Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der PDS »Das “Ostpreußenblatt” und der Rechtsextremismus (II)«. Bundestagsdrucksache 12/8362 vom 8.8.1994.

[4] C. Schulte: Brunner lehrt Bonn das Fürchten - Der Kämpfer gegen Maastricht tritt jetzt mit einer Partei an. Ostpreußenblatt vom 9.1.1994.

[5] Vgl. Ostpreußenblatt vom 16.4.1994.

Quelle: Mecklenburg, Jens (Hg.): Handbuch Deutscher Rechtsextremismus, Berlin 1996, S.422-424

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