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Profil: Freundeskreis Freiheit für Deutschland (FFD)

 

Freundeskreis Freiheit für Deutschland (FFD)

Stand des Artikels: 1996

Gründung: 1989

Verbot: 2. September 1993

Sitz: Bochum

Mitglieder: Günther Demolsky, Werner Gebhardt (†), Helmut Fuchs, Wilfried Bluschke, Ekkehard Weil.

Struktur: Der Freundeskreis Freiheit für Deutschland (FFD) dient den Aktivisten der Unabhängigen Freundeskreise (UFK) zur Verbreitung von Propagandaschriften. Günther Demolsky und Werner Gebhardt sind Gründungsmitglieder der UFK. Schwerpunkt der Aktivitäten war Nordrhein-Westfalen, insbesondere Bochum.

Aktivitäten: 1989 tauchen bei einem Prozeß Flugblätter des FFD auf, in denen die Massenmorde in Auschwitz geleugnet werden. 1991 kommt es zu einem Prozeß gegen die Verantwortlichen Demolsky und Gebhardt. Beide werden aus presserechtlichen Gründen freigesprochen.[1] Im September 1993 verbietet der Innenminister von Nordrhein-Westfalen den FFD. Das Vermögen wird beschlagnahmt.

Publikationen: Der FFD hat im Verlauf seiner Tätigkeit 104 verschiedene Flugblätter und 30 Aurkleber hergestellt und massenhaft verschickt. Thematisch befassen sich die Veröffentlichungen u.a. mit der Asylgesetzgebung und der Steuerpolitik. Sie betreiben antisemitische Hetze und propagieren Geschichts-»revisionistische« Thesen. Titel einiger Flugblätter: Der Aufstand der weißen Rasse; Auschwitz: Die Wahrheit vor der Tür; Antideutsche Ausrottungswaffen; Schwarzafrikanische Asylbetrüger schleppen tödliche AIDSSeuche ein — nach Deutschland.

Programmatik: Die Verbotsverfügung des Innenministers von Nordrhein-Westfalen bescheinigt den Veröffentlichungen des FFD »die Kriegsschuld leugnende Thesen und rassistisches Gedankengut«. Darüberhinaus verunglimpfe der FFD »Repräsentanten der freiheitlichen Demokratie«. Das Hauptaugenmerk des FFD galt den »deutschfeindlichen« Politikern, die »die Ausrottung des deutschen Volkes« predigten.

Zusammenarbeit: Da die Aktivisten des FFD aus den UFK stammen, finden sie sich in weiteren Projekten dieses Personenkreises wieder, so bei der Zeitung Unabhängige Nachrichten und dem Deutschen Rechtsschutzkreis.

Bedeutung: Der FFD kann als Tarnorganisation der UFK bezeichnet werden, deren Ziel in der Verbreitung aggressiver neofaschistischer Propaganda lag. Er diente der Abschirmung der vom Verbot nicht betroffenen Unabhängigen Freundeskreise, deren Aktivisten weiterhin in verschiedenen Gruppen tätig sind. Ihre propagandistischen Äußerungen wurden von weiten Teilen des bundesdeutschen Neofaschismus aufgegriffen.

Autoren: Michael Bauerschmidt, Susanne Brandt, Ulli Jentsch, Kurt Ohrowski

Quelle: Mecklenburg, Jens (Hg.): Handbuch Deutscher Rechtsextremismus, Berlin 1996, S.262f

[1] Vgl. Antifaschistische Zeitung NRW, Nr. 3, S. 11.

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