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Profil: Deutscher Jugendbund - Sturmvogel

 

Deutscher Jugendbund - Sturmvogel

Stand des Artikels: 1996

UPDATE Bitte beachtet das aktualisierte und überarbeitete Profil ->hier.

Gründung: 1987

Funktionäre: Rudi Wittig (Bundesführer), Ralf Küttelwesch (Stellvertreter), Elmar Mehldau, Birgit Golombek, Reiner Schmitz.

Struktur: Die Mitglieder des Deutschen Jugendbundes - Sturmvogel spalten sich 1987 mit dem Arbeitskreis Junge Familie von der Wiking Jugend (WJ) ab. Der Sturmvogel und der weiterbestehende Arbeitskreis verfügen über Gruppen in mehreren Städten, Schwerpunkt ist Köln.

Aktivitäten: Der Sturmvogel führt Fahrten durch, deren Schwerpunkt in Osteuropa liegt. Bevorzugt werden »deutsche Siedlungsgebiete« wie das Sudetenland, Oberschlesien, Ungarn oder Pommern aufgesucht. Die Kontaktaufnahme mit der deutschstämmigen Bevölkerung und die Besichtigung von »Spuren deutscher Geschichte« stehen auf den Fahrten im Vordergrund. 1990 findet eine Fahrt nach Siebenbürgen statt, an der Ralf Küttelwesch und die Funktionärin der Wiking Jugend Edda Schmidt teilnehmen. Der Sturmvogel nimmt 1992 mit einer Abordnung an der Ijzerbedevaart teil, dem jährlichen Nationalistentreffen in Flandern. 1993 nehmen Mitglieder des Sturmvogels am Rudolf Heß-Gedenkmarsch in Fulda teil. Im Oktober werden Mitglieder des Sturmvogels bei Wehrsportübungen beobachtet.

Periodika: Herausgegeben von Elmar Mehldau, erscheint dreimal im Jahr Der Sturmbote. Die Zeitung berichtet vom Verbandsleben und bietet historische Betrachtungen zu den Traditionen der bündischen Jugendbewegung wie Freikorps in Oberschlesien oder Die Artamanen. In Köln erscheint die Jugendzeitschrift Der Hammer. Der Arbeitskreis Junge Familie gibt das Blatt Neue Familie heraus.

Programmatik: In seinen Publikationen orientiert sich der Sturmvogel stark an den bündischen Traditionen vom Beginn des Jahrhunderts. Dazu gehören die Artamanen, 'das Freikorps Oberland und andere. Unter Bezug auf den nationalrevolutionären Vordenker der Weimarer Zeit, Karl Otto Paetel, wird das Frontsoldatentum als »drittes Element« der bündischen Tradition bezeichnet.

Zusammenarbeit: Mitglieder des Sturmvogels engagieren sich bei den Republikanern und der Deutschen Liga für Volk und Heimat. Der Funktionär Ralf Küttelwesch referiert 1990 bei dem Bund deutscher Unitarier und beteiligt sich in leitender Funktion an der Initiative Gesamtdeutschland.

Bedeutung: Der Sturmvogel vermittelt aus den Überlieferungen der bündischen Jugendbewegung vorwiegend deutschtümelnde und antidemokratisch-elitäre Elemente. Der Verband grenzte sich vom neofaschistischen Kurs der WJ ab, seine Mitglieder sind jedoch intensiv im rechtsextremen Lager eingebunden. (B)

Autoren: Michael Bauerschmidt, Susanne Brandt, Ulli Jentsch, Kurt Ohrowski

Anmerkungen:

Quelle: Mecklenburg, Jens (Hg.): Handbuch Deutscher Rechtsextremismus, Berlin 1996, S.250f

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