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Profil: Mut

 

Mut

Stand des Artikels: 1996

Untertitel: Forum für Kultur, Politik und Geschichte

Gründung: 1964

Sitz: 27328 Asendorf

Erscheinungsweise: monatlich

Auflage: ca. 20.000 gedruckte (Eigenangabe)

Herausgeber: Bernhard Christian Wintzek

Redaktion: Ständige Mitarbeiter: Eckhard Jesse, Peter Keller, Felizitas Gräfin von Schönborn, Rudolf Wassermann, Alfred Zänker.

Vertrieb: Eigenvertrieb

Autoren waren oder sind: Franz Alt, Arnulf Baring, Hellmut Diwald, Irenäus Eibl-Eibesfeld, Alexander Evertz, Herbert Gruhl, Gertrud Höhler, Klaus Hornung, Ernst Jünger, Gerd-Klaus Kaltenbrunner, Hans-Helmuth Knütter, Hartmut Koschyk, Ursula Lehr, Hans Maier, Golo Mann, Armin Mohler, Elisabeth Motschmann, Heinz-Dietrich Ortlieb, Hermann Rappe, Günter Rohrmoser, Erwin Scheuch, Alfred Schickel, Rupert Scholz, Theodor Schweisfurth, Karl Steinbuch, Jürgen Todenhöfer, Karlheinz Weißmann, Michael Wolffsohn, Udo Hahn, Wilhelm Nölling, Hans-Ludwig Zachert, Carl-Dieter Spranger, Rolf Hochhuth, Werner Bruns, Theodor Weissenborn, Ulrich Schacht, Manfred Kanther, Oskar Lafontaine und Manfred Stolpe.

Charakteristik: Mut erscheint seit Beginn im DIN-A5 Format, steigert jedoch im Laufe der Zeit die Aufmachung auf ca. 60 mit Hochglanzfotos bebilderte Seiten. Initiiert wird das Magazin 1964 durch die von Wintzek geleitete Schüler- und Studentengruppe Aktion Kennwort Europa. Im Oktober 1965 erscheint es mit der ersten Nummer als Nationaleuropäischer Pressedienst Mut. 1967 veröffentlicht die Redaktion eine Nationaleuropäische Grundsatzerklärung. Konrad Windisch arbeitet längere Zeit als Verantwortlicher für das Blatt. So steht Mut 1967-1982 als rechtsextremes Magazin den Jungen Nationaldemokraten, dem Bund Heimattreuer Jugend und der Wiking Jugend nahe. 1979 wird die Ausgabe Nr. 134 (Januar) durch die Bundesprüfstelle indiziert. 1982 steigt der Nationalrevolutionär Wolfgang Strauss als regelmäßiger Autor ein. Anzeigen z.B. für Nation Europa werden nicht mehr geschaltet. Bis 1983 wird sie im Verfassungsschutzbericht aufgeführt. Erst als Gerd-Klaus Kaltenbrunner 1984 regelmäßig für Mut zu schreiben beginnt, hebt sich die Reputierlichkeit, bis schließlich 1988 sogar ein Brief von Bundeskanzler Helmut Kohl abgedruckt wird, in dem er sich als »ständiger Leser von Mut«[1], deren Artikel er »oft mit viel Sympathie und Zustimmung« studiere, bekennt. Eindeutige Rechtsextremisten wie Wolfgang Strauss sind 1988 letztmalig als Autoren zu finden, bürgerliche bis nationalkonservative Autoren überwiegen mittlerweile. 1994 wird Eckhard Jesse Redaktionsmitglied.

Bedeutung: Mut entwickelte sich kontinuierlich von einem mit nationalrevolutionären Elementen versetzten neofaschistischen Jugendblatt (Autoren waren u.a. Hans Hertel, Initiator der Deutschen Volksfront und Mitarbeiter wie Alfred E. Manke) über verschiedene Phasen zu einem christlich-nationalkonservativen Blatt, »mit dem die konservativ-akademisch und national denkende “ganze Familie” angesprochen werden sollte«[2]. Heute bewegt sich Mut im Spannungsbereich zwischen bürgerlich-konservativ und extrem rechts. Positiv beziehen sich Beiträge auf die sogenannte Konservative Revolution der Weimarer Zeit und auf Ernst Jüngers Werk. Aktuell stellt sich die Zeitschrift in die Tradition der Totalitarismustheorie, wie sie u.a. von Eckhard Jesse vertreten wird. (B)

Autoren: Michael Bauerschmidt, Susanne Brandt, Ulli Jentsch, Kurt Ohrowski

Anmerkungen:

[1] Vgl. Mut Nr. 2/1988.

[2] Vgl. S. Jäger; M. Jäger: Die Demokratiemaschine ächzt und kracht - zu den Ursachen des Rechtsextremismus in der BRD. Duisburg 1992, S. 52.

Quelle: Mecklenburg, Jens (Hg.): Handbuch Deutscher Rechtsextremismus, Berlin 1996, S.419f

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