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Profil: Leitheft

 

Leitheft

Stand des Artikels: 1996

Gründung: ca. 1985

Sitz: 45770 Marl

Erscheinungsweise: monatlich

Auflage: unbekannt

Herausgeber: Kameradenkreis der ehemaligen Waffen-SS e.V. (i.G.)

Vertrieb: Eigenvertrieb

Autoren: -> Rolf Kosiek, -> Reinhard Pozorny, Gerd Knabe, Wilhelm Keiper, Lothar Grell, Peter Iwerden, in Leitheft Nr. 83/84 ist ein Artikel von -> Hans-Dietrich Sander abgedruckt.

Charakteristik: Das Leitheft (Rundbrief des Kameradenkreises der ehemaligen Waffen-SS zur Pflege der Kameradschaft, Abwehr von Geschichts- und Propagandalügen durch Aufklärung und Dokumentation) ist an die für die weltanschauliche Schulung der Schutz-Staffel (SS) fungierende Zeitschrift SS-Leithefte angelehnt. Friedheim Kathagen (Deutscher Arbeitskreis Witten, Inhaber des Buchdienstes Witten) aus dem Herausgeberkreis war früher bei der Publikation der -> Hilfsorganisaton auf Gegenseitigkeit (HIAG), Der Freiwillige, tätig. Kathagen war außerdem Leiter eines Wittener Naturpolitischen Verlages und Herausgeber der -> Unabhängigen Nachrichten.[1] Johann Brandt, ehemals Kontaktperson der Leitheft-Geschäftstelle, schreibt u.a. in den Nachrichten der HNG.[2] Der Inhalt der im Format DIN A5 erscheinenden Hefte setzt sich zum großen Teil aus Nachdrucken anderer rechtsextremer Publikationen zusammen, oft zu einem bestimmten Leitthema. Einer Verschwörung gegen die »weiße Rasse« durch das »internationale Judentum« wird das Ideal der »Volksgemeinschaft« entgegengestellt. Laut Heft Nr. 98 gehöre es »zur ständigen Masche der Umerzieher und ihrer hörigen Knechte in den Medien, alle Kriegs- und Nachkriegserscheinungen auf die vereinfachende Formel von der (...) Ursache und Wirkung (mit deutschen Kriegsverbrechen als Auslöser für alliierte Maßnahmen) zu bringen«. In Nr. 91 steht geschrieben: »Wer heute behauptet, der 8. Mai sei ein Tag der Befreiung, der fälscht die Geschichte.« Das Titelblatt von Heft Nr. 92 titelt mit: »Europäische Elitesoldaten gegen den Bolschewismus«, und Heft Nr. 94 veröffentlicht Anzeigen vom Donnerversand und der Deutschen Verlagsgesellschaft. Bis jetzt erschienen 104 Hefte.

Bedeutung: Das Leitheft wird von einem rechtsextremen Personenkreis gemacht, dem die HIAG zu angepaßt ist. Er spricht vor allem ehemalige Mitglieder der SS an. In der Zeitschrift werden Artikel der gängigen rechten Publikationen wie -> Nation und Europa, -> Staatsbriefe, Elemente und Lebensschutz-Informationen nachgedruckt. (B)

Autoren: Michael Bauerschmidt, Susanne Brandt, Ulli Jentsch, Kurt Ohrowski

Anmerkungen:

[1] Der Rechte Rand, Nr. 19, S. 20.

[2] Vgl. ebenda.

Quelle: Mecklenburg, Jens (Hg.): Handbuch Deutscher Rechtsextremismus, Berlin 1996, S.416f

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