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Profil: Christliche Liga - Partei

für das Leben (LIGA)

 

Christliche Liga - Partei für das Leben (LIGA)

Stand des Artikels: 1996 enthält UPDATE

Gründung: Februar 1987

Sitz: Buseck

Geschäftsstelle: 88182 Ravensburg

Funktionäre: Ewald Jaksch (Vorsitzender), Peter Funke (Stellvertreter), Marion Gotthardt (Stellvertreterin), Dr. Gero Winkelmann (Stellvertreter), Helmut Sühnhold (Geschäftsführer); Landesvorsitzende: Walter Seßler (Baden-Württemberg), Gero Winkelmann (Bayern), Norbert Barteis (Brandenburg), Helmut Giörtz (Hessen), Ilse Fuchs (Niedersachsen), Lucie Zander (Nordrhein-Westfalen), Harald Heidenreich (Sachsen), Ernst-Martin Borst (Schleswig-Holstein), Mathias Misch (Thüringen).[1]

Struktur: Die Christliche Liga - Die Partei für das Leben (LIGA) entsteht durch Umbenennung der 1985 von Joseph Ripsam gegründeten Christlichen Partei für das Leben. Ripsam war bei der Europawahl 1984 noch Spitzenkandidat der Deutschen Zentrumspartei und konnte ca. 100.000 Stimmen auf sich vereinigen. Ende 1993 verfügt die Partei über neun Landesverbände, eine Geschäftsstelle befindet sich in Ravensburg. Im Juli 1995 schließt sich die LIGA u.a. mit der Zentrumspartei zur Christlichen Partei Deutschlands (CPD) zusammen. Vorsitzender wird Ewald Jaksch. Sitz der Partei ist Buseck in Hessen. [2]

Aktivitäten: Die LIGA erhält bei Wahlen regelmäßig zwischen 0,0 und 0,5 Prozent der Stimmen. Ihr bestes Ergebnis erzielt sie zu den Landtagswahlen 1992 in Baden-Württemberg (23.259 Stimmen = 0,5 Prozent). Bei den Bundestagswahlen 1994 erhält die Partei 5.189 Stimmen (0,0 Prozent) und bei der Europawahl 1994 40.433 Stimmen (0,1 Prozent). 1986 beteiligt sich die LIGA am Katholikentag und an einer Kundgebung mit Mutter Theresa in Bonn.

Programmatik: In ihrem Programm vom Mai 1993 [3] formuliert die LIGA ihre christlich-fundamentalistischen Ziele folgendermaßen: »Die Christliche Liga ist angetreten, Gottes Schöpfungssplan in seiner Gesamtheit im politischen Bereich zu vertreten und konsequent an seiner Verwirklichung zu arbeiten.« Ihr Forderungskatalog umfaßt, u.a. mit dem »Schutz des ungeborenen Lebens«, der Erhaltung der Schöpfung, dem Verbot der gentechnischen Manipulation,
Kernpunkte konservativ-ökologischer Positionen. Weitere Forderungen kreisen um die Stärkung der gesellschaftlichen Position der Ehe und Familie, sie »stellt sich der feministischen Emanzipationsbewegung entgegen, welche Ehe und Familie gefährdet und damit auch frauenfeindlich ist«. »Wirtschafts- und Scheinasylanten sind abzuweisen.«

Periodika: Vierteljährlich erscheinde Zeitschrift der Liga ist Leitbild.

Zusammenarbeit: Punktuelle Zusammenarbeit verbinden die Liga mit den Christdemokraten für das Leben, der Aktion Lebensrecht für Alle und der Kooperative Arbeit Leben ehrfürchtig bewahren (KALEB) in Berlin. In der Zeitschrift der Liga schreiben Christa Meves und Georg Götz.

Bedeutung: Die Christliche Liga versucht, eine christliche Wahlpartei für unzufriedene Parteigänger von CDU und CSU zu etablieren, die nicht als »reine Anti-Abtreibungspartei« wahrgenommen wird. »Vor allem im Bereich der Deutschlandpolitik unter Einbeziehung eines gesunden Nationalbewußtseins auf der Grundlage christlich-abendländischer Kultur«[4] möchte sie
Akzente setzen. Ob sie ihren Führungsanspruch unter den christlichen Kleinstparteien mit der Gründung der Christlichen Partei Deutschlands umsetzen kann, bleibt abzuwarten. (B)

Autor: Michael Bauerschmidt, Susanne Brandt, Ulli Jentsch, Kurt Ohrowski

Anmerkungen:

[1] Stand vom Januar 1994

[2] Laut Thielking (1999:52) löste sich die Partei 1995 aufgrund des "Scheiterns auch am eigenen Anspruch, Partei aller Christen sein zu wollen und der anhaltend schwachen Wahlergebnisse" auf.

[3] Mitteilungen des Bundeswahlleiters, Stand vom 4.1.1994.

[4] Leitbild 5/1990. Zitiert nach Frauen gegen den § 218 - Bundesweite Koordination (Hrsg.): Vorsicht »Lebensschützer«. Hamburg 1991. S. 110 f.

Quelle: Mecklenburg, Jens (Hg.): Handbuch Deutscher Rechtsextremismus, Berlin 1996, S.376-377

Weitere Materialien:

Thielking, Kai Oliver: Zwischen Bibel und Grundgesetz. Christliche Kleinparteien in der Bundesrepublik Deutschland. Textum Verlag 1999. S. 50-52.

 

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