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Chronologie antisemitischer Vorfälle 1994

 

Januar

  • Berlin: Ein 29-jähriger Skinhead wird wegen antisemitischer Hetzlieder zu acht Monaten Gefängnis verurteilt. Er war bereits wegen Misshandlung zweier Algerier mit zwei Jahren auf Bewährung vorbestraft.

Februar

  • Berlin: Ein Denkmal für deportierte Juden in Berlin-Steglitz droht an Einwänden zu scheitern.

März

  • Der Geschichtsrevisionist Professor Ernst Nolte äußert in der Talk-Show Sendung Talk im Turm bei Sat1, dass jüdische Widerstandkämpfer "in die Mühle" gehört hätten.
  • Berlin: ES wird bekannt gegeben, dass es in den vergangenen 18 Jahren mehr als 25 Bombendrohungen gegen die jüdische Gemeinde in Berlin gab.

April

  • Müncheberg: Der Neonazi Sven Ruda wird vom Gericht wegen Schändung des jüdischen Friedhofes in Müncheberg im September 1992 zu 21 Monaten Haft verurteilt.
  • Berlin: Die REP-Fraktion der Bezirksverordneten-Versammlung Berlin-Reinickendorf vergleicht die Behandlung der Republikaner mit der Judenverfolgung.
  • Hohenwutzen: Zwei Nazis pöbeln am Grenzübergang Hohenwutzen polnische Grenzpassanten mit Parolen wie "Judenschweine" und "Heil Hitler" an und bewerfen sie mit Getränkedosen.
  • Berlin: Das Mahnmal zum Gedenken an die Verfolgung der Juden in Berlin-Tiergarten wird in der Nacht vom 20. auf den 21. April geschändet.

Mai

  • Der Geschichtsrevisionist Prof. Ernst Nolte schreibt in der Tageszeitung Tagesspiegel einen Artikel, in dem er Ignaz Bubis zu einem Wegbereiter der "Einschränkung der geistigen Freiheit in Deutschland" erklärt.
  • Berlin: Gemeinsam mit der Bezirks-CDU, der FDP und den Republikanern will nun auch der Landesverband der CDU den Bau des Mahnmals für 2.000 deportierte Juden verhindern.

Juni

  • Berlin: Der Präsident der Oberfinanzdirektion Trendelenburg lässt eine Gedenktafel für Opfer des Nationalsozialismus vor dem Gebäude des Hauptzollamtes entfernen.
  • Berlin: Es wird bekannt, dass jüdische Bürger immer häufiger bedroht werden. Anzeigen der Bedrohten verlaufen in der Regel im Sande.
  • Sachsenhausen: Rechte Jugendliche aus dem Raum Perleberg legen einen Kranz am SS-Wachturm auf der Gedenkstätte des KZ Sachsenhausen nieder.

Juli

  • Auf Einladung des CDU-Abgeordneten Jürgen Adler findet eine CDU-Veranstaltung statt, auf welcher unter anderem der Deutschkonservative Kreis gegen Michel Friedmann im CDU-Parteivorstand hetzt.
  • Am Hotel Kempinski wird eine Gedenktafel angebracht. Auf dieser wird die Geschichte des Hotels vor 1933 und Nach 1945 nicht genannt. Familienangehörige der Kempinskis wurden nicht geladen.
  • Berlin: In der Umgebung der Großen Synagoge in der Berliner Oranienburger Straße werden Handzettel verteilt, mit denen zu einer "Party in der Gaskammer im KZ Sachsenhausen aufgerufen wird.

August

  • Sachsenhausen: Im ehemaligen KZ Sachsenhausen werden zwei Neonazis mit Messern und Hämmern festgenommen.

September

  • Berlin: Trotz häufiger antisemitischer und rechtsextremer Auffälligkeiten ist die Freiwillige Polizeireserve laut Innensenator Heckelmann keineswegs rechtsextrem unterwandert. Sie soll auch künftig Ausländerwohnheime und jüdische Einrichtungen schützen.
  • Sachsenhausen: Die Gedenkstätte Sachsenhausen wird erneut geschändet.
  • Sachsenhausen: Haftbefehle werden erlassen gegen: Thomas S. (28 Jahre) aus Berlin und Enrico M. aus dem Landkreis Oberhavel. Diese Haftbefehle werden jedoch umgehend mit Auflagen außer Vollzug gesetzt. Ebenfalls Haftbefehl gegen den 24-jährigen Marko V. aus dem Landkreis Oberhavel und gegen den 26 Jahre alten Berliner Thomas N. Dies beiden bleiben wegen Fluchtgefahr in Haft. Alle vier werden der rechtsextremen Skinheadszene zugerechnet. Sie waren am e. September in der Gedenkstätte Sachsenhausen wegen Randalierens festgenommen worden.
  • Berlin: Das Anne-Frank-Gymnasium in Berlin-Treptow wird mit Hakenkreuzen und antisemitischen Parolen beschmiert.
  • Berlin: Zwei Schüler werden verurteilt über einen Besuch im ehemaligen KZ-Sachsenhausen einen Aufsatz zu schreiben. Sie hatten im Internet antisemitische Witze verbreitet.
  • Berlin: Der Friedhof der jüdischen Gemeinde Adass Jisroel wird erneut geschändet.
  • Berlin: Ein Hausbesitzer weigert sich eine Gedenktafel für den Juden Benno Heller anzubringen.

Oktober

  • Berlin: Der jüdische Friedhof an der Prenzlauer Allee wird geschändet.
  • Brandenburg/Land: In mehreren Städten in Brandenburg werden Wahlplakate der PDS mit antisemitischen Schmierereien versehen.
  • Berlin: Ein 39-jähriger Elektromeister hat ein jüdisches Ehepaar auf dem Weg zur Synagoge als "Saujuden" beschimpft und mit einer Peitsche angegriffen. Der Mann wird zu fünf Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt.

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